Stand.earth-Bericht: H&M schneidet bei Klimazielen besser ab als Zara und Shein


Von

Bloomberg

Übersetzt von

Aline Bonnefoy

Veröffentlicht am



3. Juni 2025

Die ‘Fast Fashion’ ist für einen erheblichen Teil der weltweiten Klimaverschmutzung und Textilabfälle verantwortlich. Die Schere zwischen den guten und schlechten Schülern der Branche klafft laut einem am Dienstag von der gemeinnützigen Organisation Stand.earth veröffentlichtem Bericht immer weiter auseinander.

Ein H&M-Store in Vilnius, Litauen – Photographer: Andrey Rudakov/Bloomberg

Stand.earth veröffentlichte eine Rangliste mit 42 Modeunternehmen, deren Bemühungen zur Abschaffung fossiler Brennstoffe bewertet wurden. Bestnoten erhielt Hennes & Mauritz AB, während der in Singapur ansässige Konzern Shein Group Ltd. mit mehreren anderen Unternehmen die Note F erhielt.
 
Mit der Gesamtnote B+ belegt der schwedische Modekonzern H&M zum zweiten Mal in Folge den ersten Platz. Shein verbesserte seine Position leicht und landete an drittletzter Stelle, nachdem das Unternehmen 2023 das Schlusslicht der Rangliste bildete. Die spanische Muttergesellschaft von Zara, Inditex, kletterte von Platz 20 im Jahr 2023 auf den 9. Platz.

“Wir beobachten zunehmend eine Spaltung in der Modebranche”, erklärte Todd Paglia, Geschäftsführer von Stand.earth. “Es gibt eine kleine Gruppe von Unternehmen, die tatsächlich Geld und Personal investieren, um diesen Wandel voranzutreiben”, erklärte er. “Doch bei der Mehrheit der Modeunternehmen sind die ergriffenen Maßnahmen weiterhin ungenügend”.
 
Shein landete in der von Stand.earth als “F-Gruppe” bezeichneten Kategorie. Seit der letzten Erhebung nahmen die Emissionen aus der Lieferkette (die sogenannten Scope-3-Emissionen) laut Analyse um mehr als 170 Prozent zu. Das Unternehmen, das Berichten zufolge einen Börsengang in Hongkong anstrebt, hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für 2024 noch nicht veröffentlicht.
 
Ein Sprecher von Shein erklärte, das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren mehrere Projekte zur Dekarbonisierung aufgegleist. Zuletzt habe Shein eine Partnerschaft mit Branchenberatern geschlossen, um neue Wege zur kurz- und langfristigen Emissionsreduzierung zu erarbeiten. Mit dem Wachstum des Unternehmens könnten die Emissionen in einigen Bereichen der Geschäftstätigkeit jedoch weiter steigen, “während wir unsere Reduktionsstrategien weiter verfolgen und skalieren”, so das Unternehmen.
 
Im Juli letzten Jahres verkündete Shein die Einrichtung eines mit EUR 200 Millionen dotierten “Kreislauffonds” in Großbritannien und der EU an. Weiter verpflichtete sich das Unternehmen, EUR 50 Millionen in umfassendere ESG-Maßnahmen zu investieren. In seinem Nachhaltigkeitsbericht 2023 hielt Shein sein Ziel fest, die Emissionen bis 2030 um 25 Prozent zu senken und bis 2050 die Netto-Null zu erreichen.
 
Die von Stand.earth entwickelte Rangliste ‘Fossil-Free Fashion Scorecard’ soll die Fortschritte von Unternehmen bei der Dekarbonisierung ihrer Lieferketten erfassen. Die Bewertung umfasst fünf Kategorien: Engagement und Transparenz, erneuerbare Energien, kohlenstoffarme Materialien, sauberer Transport und Engagement für den Klimaschutz.
 
 
Die Scope-3-Emissionen von H&M waren 2023 nur etwa halb so hoch wie bei Zara oder Shein. Das Unternehmen hat zwar nach wie vor die höchsten Scope-1- und Scope-2-Emissionen der drei Unternehmen, aber diese machen einen viel geringeren Anteil an den Gesamtemissionen aus.
 
Henrik Sundberg leitet die Abteilung Klimaauswirkung von H&M. Er erklärte, dass das Unternehmen bei der Reduzierung seines CO2-Fußabdrucks systematisch vorgeht: “Die genaue Messung unserer Emissionen und die Erstellung eines klaren Fahrplans zur Erreichung dieser Ziele – dieser Ansatz hat für uns funktioniert”.
 
Unter den von Stand.earth geprüften Marken zählt H&M zu den drei Unternehmen, die die strengen Kriterien der Vereinten Nationen für die Integrität des Netto-Null-Ziels erfüllen. Dem Bericht zufolge war H&M zudem eines von sechs Unternehmen, die ihren Lieferanten direkt oder in Form von Bankkrediten Finanzhilfen für die Umstellung auf saubere Energie zur Verfügung stellen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge rund USD 179 Millionen für Dekarbonisierungs-Maßnahmen ausgegeben.
 
Inditex punktete insbesondere mit seinen Klima- und Energieverpflichtungen sowie den Transparenzbemühungen. Das Unternehmen zählt darüber hinaus zu den acht Marken, die ihre Scope-3-Emissionsziele im Vergleich zum vorherigen Bericht angehoben haben. Doch gehörten Inditex und Shein zu den fünf Unternehmen, die seit dem Vergleichsjahr einen deutlichen Anstieg der Emissionen verzeichneten.
 
“Inditex hat sich deutlich ehrgeizigere Klimaziele gesetzt”, sagte Rachel Kitchin, Senior Corporate Climate Campaigner bei Stand.earth. “Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass die Emissionen des Unternehmens sowohl im Transport als auch in der Produktion weiter gestiegen sind.”
 
Inditex wollte sich vor einer internen Prüfung nicht zum Bericht äußern. Ein Unternehmenssprecher sagte, das Unternehmen habe seine Scope-3-Emissionen im Jahr 2024 im Vergleich zu 2018 um mehr als 560.000 Tonnen reduziert, “was die Bedeutung der Zusammenarbeit mit unserer Lieferkette hervorhebt”.
 
Die Kriterien der Stand.earth-Rangliste wurden laut der Organisation von unabhängigen Experten und Interessenverbänden wie Action Speaks Louder und Changing Markets Foundation extern geprüft. Die Untersuchung stützt sich auf Angaben, die die Marken der gemeinnützigen Organisation CPD freiwillig zur Verfügung stellen. CPD führt die weltweit größte Datenbank zu Unternehmensemissionen.
 
Für Todd Paglia zeigt die Schere zwischen den verschiedenen Modemarken, dass es Möglichkeiten gibt, sich zu verbessern. “Wir sehen, dass dies trotz der Komplexität und Schwierigkeit möglich ist”, sagte er. “Es gibt keine Ausreden mehr für Unternehmen, die ins Hintertreffen geraten sind.”

Dieser Artikel ist eine maschinelle Übersetzung.
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