Paris verspricht eine aufregende Fashion Week mit Givenchy, Tom Ford und dem Grand Dîner du Louvre


Übersetzt von

Felicia Enderes

Veröffentlicht am



2. März 2025

Nach New York, London und Mailand werden ab Montag, 3. März, alle Augen auf Paris gerichtet sein. Die Modewoche, in der sich alles um die Damenkollektionen für Herbst/Winter 2025/26 dreht, hat gleich mehrere Highlights zu bieten, darunter die ersten Schauen von Christopher Esber und Hodakova sowie die Rückkehr von Véronique Leroy, Marine Serre, Off-White, Ludovic de Saint Sernin und Coperni mit einer mit Spannung erwarteten Präsentation. Auf dem Programm steht auch das Debüt der neuen künstlerischen Leiter von Givenchy, Tom Ford und Dries Van Noten. Darüber hinaus finden während der gesamten Woche exklusive Events und Abendveranstaltungen, wie das lang ersehnte Grand Dîner du Louvre, statt.

Der Louvre empfängt am Dienstag die Elite der Mode- und Kunstwelt zu seinem Grand Dîner – DR

 
Die Pariser Fashion Week findet vom 3. bis 11. März statt und umfasst 72 Modenschauen (gegenüber 66 im September) und 37 Präsentationen von insgesamt 108 Häusern. Es gibt zwei bemerkenswerte Änderungen im Ablauf: Das Modehaus Saint Laurent, das normalerweise am zweiten Tag auftritt, wird die Woche am Dienstag, den 11. März beenden, während Louis Vuitton, das die Woche für gewöhnlich abschließt, seine Show um einen Tag auf Montag, den 10. März vorverlegt.
 
Die Studenten des IFM (Institut français de la mode) eröffnen am Montagnachmittag mit einer gemeinsamen Show den Reigen, gefolgt von Weinsanto, Vaquera und dem japanischen Label CFCL. Am nächsten Tag, Dienstag, den 4. März, wird sich neben Christian Dior am Abend die ganze Aufmerksamkeit auf Alaïa richten, das erstmals im offiziellen Programm steht. Bisher defilierte das Haus immer außerhalb des Kalenders, meist zwischen der Männer- und der Haute Couture-Woche. Im September hatte der Kreativdirektor des Hauses, Pieter Mulier, seine Kollektion auf der New York Fashion Week enthüllt. Ein weiterer Neuzugang ist der Franzose Burc Akyol, der seit Juni 2023 im Herrenprogramm auftrat und nun in das Damenprogramm wechselt.

Ebenfalls erwähnenswert sind die offiziellen Debüts auf der Pariser Fashion Week am Donnerstag, den 6. März, des Australiers Christopher Esber, Gewinner des Andam Grand Prix 2024, der in der letzten Saison im Präsentationsprogramm debütierte, und der Schwedin Ellen Hodakova Larsson, Gewinnerin des LVMH-Preises 2024. Mit ihrem 2021 in Stockholm gegründeten Label interpretiert sie Alltagsgegenstände wie Ledergürtel oder Silberlöffel neu, um ihnen in Form von luxuriösen Kleidern oder Accessoires ein neues Leben zu geben.
 
Ein weiterer prestigeträchtiger Name gibt am Mittwoch, den 5. März, sein Debüt in der Stadt der Lichter. Es handelt sich um die Marke Tom Ford, die bisher in Mailand auf dem Laufsteg zu sehen war. Sie steht gleich doppelt unter Beobachtung. Einerseits wegen ihres Debüts in Paris. Zum anderen, weil dieses Debüt ein neues Kapitel für das amerikanische Haus markiert, dessen gesamte Prêt-à-porter-Aktivitäten von der Zegna-Gruppe verwaltet werden, da bei dieser Gelegenheit die erste Kollektion des Neo-Kreativdirektors Haider Ackermann enthüllt wird.
 
Am selben Tag wird der Belgier Julian Klausner bei Dries Van Noten die Nachfolge des gleichnamigen Gründers antreten, der sich im Juni 2024 zurückgezogen hat. Am Freitag, den 7. März, kehrt Givenchy mit dem Debüt der Engländerin Sarah Burton in den Kalender zurück, nachdem die Marke im September eine Pause eingelegt hatte.
 

Ein Look von Christopher Esber, der am Donnerstag sein Debüt auf dem Pariser Laufsteg gibt
Ein Look von Christopher Esber, der am Donnerstag sein Debüt auf dem Pariser Laufsteg gibt – ©Launchmetrics/spotlight

Neben Givenchy kehren sieben weitere Marken in den Pariser Laufstegkalender zurück. Allen voran Véronique Leroy, die die Woche am Dienstag, den 11. März, abschließt. Die belgische Designerin, die für ihre pointierte Mode und ihre edlen Materialien bekannt ist und 1991 ihr eigenes Modehaus gründete, war seit September 2017 nicht mehr auf dem Laufsteg zu sehen. Ihren letzten Auftritt auf der Fashion Week hatte sie im März 2021 in Form eines Films im Präsentationsprogramm.
 
Am Dienstag, den 4. März, kehrt Undercover zurück, das die letzte Saison ausgelassen hatte, am Donnerstag, den 6. März, Off-White, das im September in New York auf dem Laufsteg zu sehen war, und am Tag darauf, am 7. März, Kenzo. Die japanische Marke des LVMH-Konzerns, die normalerweise während der Männermodenschau ihre beiden Kollektionen für Männer und Frauen gleichzeitig präsentiert, beschloss in dieser Saison, ihre Prêt-à-porter-Damenmode mit einer eigenen Show in den Vordergrund zu stellen.
 
Am Samstag, den 8. März, gibt Ludovic de Saint Sernin sein Comeback. Nach einer Show in New York im Februar hatte der Designer vor kurzem beschlossen, seine Kollektion “anders zu präsentieren”, ohne Auftritt auf dem Runway. Am darauffolgenden 9. März kehrt Coperni ebenfalls in den Pariser Kalender zurück und kündigte zu diesem Anlass eine große LAN-Party an, bei der 200 Spieler während der Modenschau vor ihren Konsolen gegeneinander antreten werden. Im Oktober hatte das Label eine Event-Show in Disneyland außerhalb des offiziellen Programms kurz vor Ende der Fashion Week veranstaltet. Marine Serre kehrt ebenfalls am Montag, den 10. März, in die Hauptstadt zurück, nachdem sie im Juni nach Florenz gegangen war, um ihre Sommerkollektion im Rahmen der Modemesse Pitti Uomo als einer der Ehrengäste zu präsentieren. 
 
Diese vierzehn neuen Namen und Rückkehrer entschädigen für die acht Ausfälle, darunter Germanier, das im Januar in den Couture-Kalender gewechselt war. Carven überspringt die Veranstaltung ebenfalls nach dem Weggang seiner Kreativdirektorin Louise Trotter, die zu Bottega Veneta wechselt. Auch Loewe befindet sich auf Stand-by, während Spekulationen über den möglichen Abgang des künstlerischen Leiters Jonathan Anderson, der zu Dior wechseln soll, immer lauter werden. Dasselbe gilt für Mugler, das nicht im Kalender steht, nachdem Gerüchte über einen möglichen Abgang des Designers Casey Cadwallader aufgekommen waren.
 
Ester Manas, Vetements, Lutz Huelle und Peter Do fehlen ebenfalls auf der Liste. Die Stadt der Lichter bleibt jedoch mehr denn je die Welthauptstadt der Mode. Das zeigt sich auch an den unzähligen Messen wie Tranoï Paris, Première Classe, Woman usw. sowie an den Showrooms, die in dieser Woche veranstaltet werden. Ein Beispiel dafür ist der Sphère-Showroom, der von der Fédération de la Haute Couture et de la Mode mit Unterstützung von Defi und L’Oréal Paris betrieben wird.

Weinsanto eröffnet die Woche am Montag, den 3. März im Sphère-Showroom
Weinsanto eröffnet die Woche am Montag, den 3. März im Sphère-Showroom – ©Launchmetrics/spotlight

Dieser findet vom 5. bis 11. März wie immer im Palais de Tokyo statt und präsentiert die Arbeiten von Charles de Vilmorin, Alphonse Maitrepierre, der Antwerpener Designerin Florentina Leitner, der Französin Lucille Thièvre, des franko-kanadischen Duos Paolina Russo und Lucile Gilmard sowie von Weinsanto. Darüber hinaus wird Marco Rambaldi im Rahmen eines Austauschprogramms der Camera Nazionale della Moda Italiana (CNMI) seine Kollektion erstmals in Paris vorstellen.
 
Im offiziellen Präsentationskalender sind drei neue Marken vertreten: die chinesische Marke Icicle, Loulou Studio, die kürzlich in Loulou de Saison umbenannt wurde, und Matières Fécales, die von dem kanadischen Paar Hannah Rose Dalton und Steven Raj Bhaskaran gegründet wurde. Wieder mit dabei sind auch Benjamin Benmoyal und Róisín Pierce.
 
Flankiert wird die Pariser Modewoche von mehreren festlichen Veranstaltungen, darunter Aftershow-Partys, Cocktailpartys und andere Events. Die am meisten erwartete Veranstaltung ist zweifellos das Grand Dîner du Louvre, das am Abend des 4. März unter der berühmten Pyramide stattfinden wird. Zur Feier seiner Ausstellung “Louvre Couture” organisiert das Museum zu diesem Anlass ein Fundraising, um seine Aktivitäten über diesen Galaabend, der von der legendären Met Gala in New York inspiriert ist, zu finanzieren. Es wird erwartet, dass die Crème de la Crème der Mode-, Kunst- und Kulturszene zusammenkommt und verspricht schon jetzt, ein mondänes und glamouröses Ereignis zu werden, das man während dieser Fashion Week auf keinen Fall verpassen sollte.
 

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