Menswear-Schauen: Die Top 10 der Frühjahr-/Sommertrends 2026


Übersetzt von

Aline Bonnefoy

Veröffentlicht am



3. Juli 2025

Im Frühjahr/Sommer 2026 kommt wieder Farbe in die Herrenmode. Obwohl sich die wirtschaftliche und geopolitische Weltlage zusehends verschlechtert, überbrachten die Modeschöpfer auf den Laufstegen von Florenz, Mailand und Paris eine optimistische Botschaft. Mit einer Rückkehr zu kräftigen Farben sorgen sie für frischen Wind in der Garderobe. Die Kollektionen zeugen von einer neuen Sehnsucht nach Sanftmut und Träumerei, insbesondere mit Saint-Exupérys “Der kleine Prinz”, der bei 3.Paradis und KidSuper zur neuen Muse erhoben wurde. Leichtigkeit ist das Leitwort der Menswear-Garderobe, die vom 17. bis 29. Juni präsentiert wurde. Die Designer zeigten coole, doch stets stilvolle und raffinierte Entwürfe mit handwerklichen Texturen, die man sich ohne groß nachzudenken überziehen kann. Die Ärmel von Jacken und Hemden werden für noch mehr Lässigkeit hochkrempelt. Von destrukturierten, futterlosen Jacken über fließende Hosen bis hin zu Poloshirts mit Retro-V-Ausschnitt setzen die Marken auf eine fließende, luftige Silhouette, die sich mit natürlichen, atmungsaktiven Stoffen auch optimal für Hitzetage eignet.
 

1 Hitzeschutz

Zegna, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Von Florenz bis Paris klettern die Temperaturen in die Höhe und auch die Modeschöpfer haben die Auswirkungen der globalen Erwärmung erkannt. Die Garderobe der Männer wird dadurch vielseitiger und flexibler, mit immer leichteren Kleidungsstücken für den Hochsommer-Look. Vielfältige, destrukturierte und fließende Jacken werden mit eleganten, weiten Bundfalten-Hosen oder auch geraden und enganliegenden Modellen, Bermudas oder anderen Shorts kombiniert und sorgen dabei stets für eine gewisse Eleganz. Der Akzent liegt auf hauchdünnen Materialien, die in feinen Schichten übereinandergelegt werden: Baumwolle, Popeline, Gaze, Organza und Seersucker, der sein großes Comeback gibt, sowie natürliche Texturen wie Hanf und Leinen sind allgegenwärtig.
 

2 Mode für Palastbewohner

 

Dior Homme, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Der Mensch strebt immer mehr nach Komfort und trägt deshalb viel Loungewear. Doch mit einem Hauch Klasse, wie er sich für einen mondänen Palastbewohner gehört. Im nächsten Sommer werden Pyjamas und Morgenmäntel Anzüge und Mäntel ersetzen, wie die meisten Designer glauben, darunter Dries Van Noten und Ziggy Chen. Manchmal sind es lediglich typische helle Baumwollhemden oder gestreifte Varianten mit Galonstreifen, die sich in die Alltagsgarderobe einschleichen (Dior, Hermès, Officine Générale). Oder aber schlichte gestreifte Hosen mit geraffter Taille wie bei Louis Vuitton, bzw. Shorts bei Saint Laurent. Auch bestickte Seiden-Mäntel oder Jacken/Bademäntel im Kimono-Stil fallen auf. Bei Dolce & Gabbana gibt es Pyjamas in absolut allen Varianten. Amiri fertigt Seiden-/Satin-Morgenmäntel mit Stickereien und Schlüsselanhänger mit Quasten im Stil von 5-Sterne-Hotels, während Rowen Rose eine Garderobe für den Spa-Aufenthalt im Luxusresort entwirft, mit Bademänteln so flauschig wie Badeteppiche.

3 Streifen

Junya Watanabe, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Streifen erobern die Laufstege und die Straßen. Tennis- oder Pyjama-Streifen, Matrosenstreifen, mehrfarbig oder schwarz-weiß, vertikal oder horizontal, schmal oder breit – sie sind absolut überall und erfassen alle Kleidungsstücke: Anzüge aus Wolle oder Leinen, klassische Hemden, Hosen, Westen, Strickwaren, T-Shirts und sogar Badeanzüge.
 

4 Culotte-Hosen

Prada, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Nach den Frauen zeigen nun die Männer viel Bein! Prada macht den ersten Schritt mit einem etwas Retro anmutenden Modell. Das Label zeigt leicht bauschige Stoffshorts, die an den Oberschenkeln wie Baby-Bloomer-Hosen gerafft sind. Shorts sind bereits seit mehreren Saisons sehr angesagt, doch nun etablieren sie sich dauerhaft in der Sommergarderobe, und dies in immer kürzeren Versionen. Bis hin zu Vintage-Badehosen-Shorts, ultra-kurz, enganliegend und mit Streifen oder Seventies-Prints. Wooyoungmi bietet eine Body-Version im 20er-Jahre-Stil, während CREOLE auf Badeslips setzt.
 

5 Farbenpracht

Craig Green, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

 
Die Herrengarderobe wird weiterhin von neutralen, klassischen und natürlichen Farben geprägt, dazu auch Pastell-Schattierungen. Doch eine unerwartete Farbwelle erfasst die Sommergarderobe. Bewusst gewählte bunte Kleidungsstücke lockern einen etwas strengen Look auf, und andernorts sorgen kunstvoll kombinierte Farbblöcken für Furore, allen voran Gold- oder Hellgelb, Rot, Türkis, Grasgrün, Rosa und Elektroblau.
 

6 Nylon-Tops/-Windjacken

Saint Laurent, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Hauchdünnes Nylon und Funktionsstoffe werden von Modeschöpfern genutzt, um federleichte Kleidungsstücke zu entwerfen, die man auf der Haut kaum spürt. Sie fertigen auch Outfits aus Fallschirmstoff (Pronounce, KidSuper). Mehrere Designer verwandeln die klassische Windjacke in Tops oder Hemden, wie Saint Laurent und David Catalàn, oder verarbeiten sie zu Jacken/Westen, wie etwa Bluemarble. Ultraleichte Nylonmäntel sind ebenfalls allgegenwärtig. Sehr praktisch bei einem plötzlichen Regenschauer.
 

7 V-Ausschnitt

Ami Paris, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Der V-Ausschnitt mit Retro-Flair kommt wieder in Mode, oft mit sehr ausgeprägtem Ausschnitt. Er findet sich in allen Kleidungsstücken wieder, von Wollwesten mit Rautenmuster bei Ami Paris über transparente Tops bei Rick Owens bis hin zu Polohemden bei Officine Générale, Häkelpullover (Sean Suen) und langärmeligen T-Shirts mit geknöpftem Kragen (Bluemarble, Auralee und Wales Bonner). Nicht zu vergessen V-Ausschnitt-Pullis, wie sie von Prada und vielen anderen wieder in Mode gebracht werden.
 

8 Preppige Mini-Strickjacken

Fiorucci, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Passend zum V-Ausschnitt zieht sich ein preppiger Stil durch die Herrenkollektionen, mit schlichten Polohemden und Strickjacken. Diese klassischen Elemente werden jedoch mit einem Hauch Humor neu interpretiert und oft in verkürzter Form präsentiert. So bieten Fiorucci, Egonlab, Seaen Suen und Camperlab Strickwaren und kleine Westen mit figurbetonten, sehr enganliegenden Schnitten.
 

9 Dreifachhosen

3.Paradis, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Das Spiel mit Kleidungsstücken, die sich vervielfachen und übereinander getragen werden geht weiter, mit Schichtenlooks und optischen Täuschungen. Jacken und Strickwaren entzweien sich, während tiefsitzende, aus der Hose hervorragende Unterhosen mittlerweile ein Must-have sind und sogar von Luxusmarken übernommen wurden. Bei einigen, wie Egonlab, werden Socken im Dreierpack getragen. Aber das Must-have für den nächsten Sommer ist die Dreifachhose, wie sie Fiorucci und 3.Paradis zeigten (wo gleich vier Exemplare kombiniert werden), oder Simon Cracker, dessen Mehrfachhose in Latzhosenversion angeboten wird.
 

10 Flip-Flops

Hermès, Frühjahr/Sommer2026 – ©Launchmetrics/spotlight

Während Zegna und Craig Green ihre Models barfuß über den Laufsteg schickten, bevorzugten die meisten Designer in dieser Saison das einfachste Schuhmodell der Welt: Flip-Flops. Natürlich in den luxuriösesten Materialien und Ausführungen, wie man unter anderem bei Hermès, Louis Vuitton, Prada usw. sehen konnte. Flip-Flops, Zehensandalen und sonstige Strandsandalen sind absolut salonfähig geworden, sogar in Kombination mit einem Business-Anzug. Der Look wirkt unglaublich entspannt, mit Modellen für bekennende Urlauber, die auch Pantoletten, Hausschuhe, Ballerinas und sogar mädchenhafte Salomé-Sandalen tragen dürfen.
 

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