Veröffentlicht am
6. Februar 2025
Im Rahmen der Berlin Fashion Week öffnete Der Berliner Salon am 3. Februar seine Türen in der Gemäldegalerie und zelebrierte sein zehnjähriges Bestehen. Die kuratierte Gruppenausstellung präsentierte die Arbeiten von 55 Designtalenten und setzte sie in den Dialog mit den Werken Alter Meister. Themen wie Identität und Selbstdarstellung bildeten die Brücken zwischen Mode und Kunst. Einige der Nachwuchstalente zogen ein Fazit.
Christiane Arp, Vorstandsvorsitzende des Fashion Council Germany, kuratierte auch in diesem Jahr erneut die Ausstellung und betonte im Vorfeld, dass sich Der Berliner Salon von einer reinen Fachplattform zu einem anerkannten Präsentationsformat für deutsche Nachwuchstalente entwickelt habe. Dass die Ausstellung nun in renommierten Kunstsammlungen wie dem Bode-Museum und der Gemäldegalerie stattfindet, sehe sie als Bestätigung dieses Engagements.
Folgende Marken beteiligten sich an der Gruppenausstellung: Adrina Lila Fecke, Alan Hamliko, Alexander Gigel, Alexander Stein, Alina Kalischer, Angelique Dins, Anne Kaden, Autel, David William, Des Filles Desir, Elodie Carstensen, Fabia Meyer, Fiona Bennett, Franziska Bauer, Frieda Kamphues, Haram, Hennig Sadau, Jing-Jie Huang, Joah Kraus, Karen Jessen, Katharina Dubbick, Leif Kessler, Lennart Bohle, Leya zu Stolberg, Lilian Brade, Luca Sophia Lomb, Luis Amslgruber, maatrev, Maison Rose Louis Renaud, Marie-Louis Müller, Marion Heilig, Marius Moninger, Marlon Ferry, Marvin Muelleck, Nethanel Kantor, Panos Gotsis, Paulina Bongartz, Pegah Musawi Natanzi, Plaid-à-porter, Selva Huygens, Sezgin, Silja Mise, Sofia Hermens Fernandez, Stefan Uhr, Stricken 3000, Studio Ena, Tati, Timo Kurz, Unvain, Yannic Pretzlaff, YCCIJ.
Innovative Highlights
Nachwuchsdesigner Lennart Bohle präsentierte seine Kollektion “modi funis – I AM THE PRINTER“, die sich mit der textilen Oberfläche und deren struktureller Veränderung beschäftigte. Seine Technik, eine Mischung aus Weberei, Stickerei und Spitzenarbeit, sorgte für Aufmerksamkeit. “Durch die Teilnahme am Berliner Salon wurde meine Kollektion in symbiotischen Dialog mit hoher Kunst gestellt. So wurde meine Kollektion einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, wodurch ich auch persönlich mit Menschen aus verschiedenen Branche in einen bereichernden Austausch gekommen bin und mögliche Kollaborationen für die Zukunft mit nach Hause nehme.”, so Bohle.

Louis Ziebarth-Renaud von Maison Rose Collection zeigte in seinen Entwürfen die Verbindung von Tradition und Moderne. “Der Raum, der für mich kuratiert wurde, hat sehr gut zu meiner Arbeit gepasst und meinen Stücken genug Luft gelassen, um wirken zu können. Die Verbindung der Kunstwerke gepaart mit dem historischen Kontext von Kleidung hat sehr gut funktioniert und harmoniert. Ich habe gute Gespräche geführt und erhoffe mir künftig mehr Sichtbarkeit und den nächsten Schritt in meiner Entwicklung gehen zu können.“, erklärte Ziebarth-Renaud.
Panos Gotsis unterstrich mit seinen nachhaltigen Designs ebenso die Verbindung zwischen traditionellem Handwerk und zeitgenössischer Mode. “Die Teilnahme am Der Berliner Salon bietet eine wunderbare Bühne, um die enge Verbindung zwischen Mode und Kunst zu zeigen – wie traditionelles Handwerk über Jahrhunderte fasziniert und zeitlose, zeitgemäße Mode daraus schöpft. Exzellent kuratiert, mit herausragender Kommunikation und Organisation, war es ein absolutes Privileg, Teil dieses besonderen Moments zu sein, und ich bin zutiefst dankbar für die einzigartige Gelegenheit, meine Designs einem kunst- und modebegeisterten Publikum, bedeutender Presse und meinen Kollegen zu präsentieren.“, so Gotsis.

Estelle Adeline Trasoglu, Gründerin von Plaid-à-Porter, verwandelte außergewöhnliche Vintage-Textilien wie Patchwork-Karos, Häkelarbeiten und Stickereien in einzigartige Fashion Pieces. “Als Designerin, die aus Vintage-Decken Kunst zum Anziehen schafft, war es eine besondere Erfahrung, in der Gemäldegalerie meine Arbeiten zu präsentieren. Meine Designs sind eine Hommage an traditionelle Handwerkskunst – selbige auf den umliegenden Werken der alten Meister zu sehen schafft eine beeindruckende Parallele aus Vergangenheit und Gegenwart. Ein Gänsehaut-Moment! Der rege und kreative Austausch mit Besuchern und Besucherinnen hat zu einer Vielzahl an neuen Kontakten und großartigen gemeinsamen Projektideen geführt, auf die ich mich sehr freue.“, so Trasoglu.

Studio Ena, das Schmucklabel von Elena Kayser, verbindet auf einzigartige Weise Kreativität, Handwerkskunst und Nachhaltigkeit. Die Grundlage der Designs ist die enge Zusammenarbeit mit der Zinngießerei ihres Vaters, die seit über 100 Jahren in der Familie ist. “Teil des Berliner Salons zu sein, war eine unglaubliche Bereicherung. Ich kenne keine vergleichbare Veranstaltung, die so durchdacht kuratiert ist und es geschafft hat, die Kunst der Gemäldegalerie mit unseren Designs in Einklang zu bringen. Neben den tollen Gesprächen mit spannenden Persönlichkeiten, fand ich besonders den Austausch mit den anderen teilnehmenden Designern und Designerinnen sehr inspirierend.”, so Elena Kayser.
Ein weiteres Beispiel für Innovation war das Label Autel, das sich mit inklusiver und fluid gestalteter Hochzeitsmode befasste. “Die Teilnahme am Berliner Salon ist eine großartige Möglichkeit, unsere gender- und körperinklusive Hochzeitsmode einem breiten Publikum zu präsentieren und zu zeigen, wie wichtig es ist, traditionelle gesellschaftliche Vorstellungen neu zu definieren. Uns wurde erneut bestätigt, welch große Bedeutung es hat, dass unsere queere Mode nicht nur eine Plattform bekommt, sondern auch ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Diversität in der Branche setzen kann.”, erklärte das Duo Ronja Biggemann und Daniela Harsch.
Verschiedene Formate innerhalb der Gemäldegalerie
Ein besonderes Highlight stellte in diesem Jahr das neue Präsentationsformat “Raum” dar, das am Eröffnungstag erstmals vorgestellt wurde. Drei Talente erhielten die Möglichkeit, zehn ihrer Looks umfassend zu inszenieren. Anne Bernecker, Gerrit Jacob und Namilia nutzten diese Plattform, um ihre kreativen Visionen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Neben der Hauptausstellung wurde auch das separate Format “Future Craft. Fashion X Craft” vorgestellt. Initiiert vom Fashion Council Germany in Kooperation mit der Swarovski Foundation und The King’s Foundation, verfolgt das Projekt das Ziel, jungen Designentalenten neue nachhaltige und handwerkliche Techniken zu vermitteln.
Nach zehn Jahren hat sich Der Berliner Salon als unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Modeszene etabliert. Durch die einzigartige Verbindung von Mode und Kunst sowie die gezielte Förderung von Nachwuchstalenten bleibt die Plattform richtungsweisend für die Zukunft der Branche. Die diesjährige Jubiläumsausgabe unterstreicht, dass das Format auch weiterhin ein Impulsgeber bleibt.
Der Berliner Salon ist für die Öffentlichkeit bis zum 24. Februar 2025 in der Gemäldegalerie zugänglich.
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